Beiträge zur Geschichte des ersten Weltkrieges

Vorbemerkung

Anlässlich des hundertsten Jahrestages zur Entfesselung des Ersten Weltkrieges erschienen zu dieser Thematik mehrere dickleibige Monographien, Artikel und Sonderbeilagen in Tages- und Wochenzeitungen sowie Fernsehdokumentationen. Ihre Zahl wird weiter ansteigen. Besondere Furore macht dabei das zum Bestseller avancierte Buch des britisch-australischen Historikers Christopher Clark, der die verantwortlichen Staatsmänner und Militärs „schlafwandelnd“ in den Krieg taumeln lässt. Die „Schuldfrage“ stellt er nicht, besonders die Politik der deutschen Reichsleitung mit Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg an der Spitze wird von jeder zielgerichteten, auf die Auslösung eines Krieges ausgerichteten Tendenz frei gesprochen. Er stellt ihnen – wie es der Historiker Lothar Machtan jüngst formulierte – einen „Persilschein“ aus und versucht, die ganz andersartigen Forschungsergebnisse von Fritz Fischer und seiner Schüler aus den 1960er und 1970er Jahren zu revidieren. Der von ihnen gegen wütende Attacken konservativer Gegner in Wissenschaft, Publizistik und Politik unmittelbar aus den Akten geführte Nachweis, die deutschen Eliten hätten in vollem Bewusstsein einen „Griff nach der Weltmacht“ gewagt, wird zu den Akten gelegt. Das zustimmende, ja begeisterte Echo auf Clarks Thesen in den Rezensionen der meisten großen Tages- und Wochenzeitungen sollte zu denken geben. Geht es hier vielleicht nicht nur um Historiographie, sondern auch um die Instrumentalisierung „revisionistischer“ Thesen für aktuelle Politik? Der „Förderkreis“ möchte den Leserinnen und Lesern auf seiner Homepage Materialien zur Vorgeschichte, zur Auslösung und zur Geschichte des Ersten Weltkrieges zur Verfügung stellen, die nicht dem gegenwärtigen Mainstream folgen. Wir beginnen mit vier Texten, den Beiträgen von Stefan Bollinger, Marga Voigt und zwei von Reiner Zilkenat als Erstveröffentlichung.
Wir wollen in den kommenden Wochen und Monaten weitere Beiträge in dieser neuen Rubrik publizieren und hoffen auf Ihr Interesse. Quellen der Beiträge: Stefan Bollinger, Marga Voigt und Reiner Zilkenat aus: Rundbrief der AG Antifaschismus beim Parteivorstand DIE LINKE, Heft 3-4/2013.


Dr.sc.phil. Stefan Bollinger

Beitrag auf der 19. Tagung der Historischen Kommission beim Parteivorstand der Partei Die Linke, Berlin, 02.11.2013

Weltkrieg, “Urkatastrophe” und linke Scheidewege 


Marga Voigt: 

“Erst wenn wir wieder Frieden haben…”
Ein Brief von Clara Zetkin nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs

“Erst wenn wir wieder Frieden haben” 


Marga Voigt: 

Wenn die Männer töten …
… müssen die Frauen um das Leben kämpfen

Wenn die Männer töten… 


Dr. Reiner Zilkenat

Ein Krieg – „ganz aus Versehen“? Von schlafwandelnden
Staatsmännern und Militärs im Sommer 1914

Ein Krieg – “ganz aus versehen”? 


Dr. Reiner Zilkenat: 

Die deutsche Sozialdemokratie zur wilhelminischen „Welt“- und Flottenpolitik
1897 bis 1900

Sozialdemokratie und Flottenbau 


Dr. Eckhard Müller: 

„Jetzt oder nie!“ Zum 100. Jahrestag der Entfesselung des Ersten Weltkrieges
im Sommer 1914

100. Jahrestag der Entfesselung des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 


Dr. Eckhard Müller: 

Clara Zetkin und die Internationale Frauenkonferenz im März 1915 in Bern

Frauenkonferenz im März 1915 in Bern 


Prof. Dr. Jörg Wollenberg: 

„Studiere den Sozialismus nach Hermann Dunckers Vorschlägen“.
Zum historischen Stellenwert der Pöhland-Briefe aus dem 1. Weltkrieg.

Pöhland Briefe aus dem 1. Weltkrieg 


Dr. Eckhard Müller: 

Aussagen Clara Zetkins bei ihren Vernehmungen in der Untersuchungshaft zur
Verbreitung des Flugblattes „Frauen des arbeitenden Volkes!“ der
Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Bern 1915

Vernehmungsprotokoll Clara Zetkin 1915 


Ruth Deutschland: 

„Wir könnten rasch Frieden haben, wenn wir unsere Regierung zum Teufel jagten!“1
Käte Duncker in Briefen an ihren Mann 1915 bis 1917

Wir können rasch Frieden haben 


Dr. Reiner Zilkenat: 

Die „Fischer-Kontroverse“ – Geschichtsschreibung wider den
„Zeitgeist“ in der BRD in den sechziger Jahren

Die “Fischer-Kontroverse” 


Dr. Rainer Holze: 

Gegen das offizielle Geschichtsbild
Betrachtungen über einige Berliner Konferenzen zum 100. Jahrestag der
Entfesselung des Ersten Weltkrieges

Berliner Konferenzen zum 100. Jahrestag der Entfesselung des Ersten Weltkrieges